Bei Oma Antje in der Küche

Lisa backt Kuchen bei Oma Antje. Sie schaut in einem alten Rezeptbuch von der Oma nach, welche Zutaten sie dazu braucht. Dort steht:

Schlupfkuchen

Zutaten:

160 g Butter
160 g Zucker
1 Prise Salz
4 Eier
200 g Mehl
Obst: Äpfel, Aprikosen oder Zwetschgen, oder …

Die Butter und den Zucker verrühren. Nach und nach die Eier dazu geben und lange schlagen, bis alles schön schaumig wird. Dann das Mehl mit der Prise Salz unterheben und verrühren (nicht schlagen). Eine runde Springform mit Butter ausschmieren und mit Mehl bestäuben. Den Teig hineingeben und dann z. B. die geschälten Äpfel dicht hineinstopfen und bei 180°C (Heißluft nur 160 ° C) ca. 20 bis 25 min backen, sodass der Kuchen goldgelb oder ganz leicht braun wird.

Lisa liest das Rezept. „Prima, Oma! Wir backen einen Obstkuchen.“

„Gerne“, sagt die Oma. „Geh doch mal in den Keller und hol ein paar Eier!“

Außer Atem kommt Lisa zurück. „So ein Pech! Es sind nur noch 3 Eier im Keller. Was machen wir nun?“

„Ach herrje, gestern gab es Kaiserschmarren. Da braucht man viele Eier! Aber das ist kein Problem!“ sagt Oma Antje. „Wir rechnen das Rezept auf 3 Eier runter. Also: 200 g für 4 Eier bedeutet pro Ei nimmt man 50 g Mehl. Bei 3 Eiern sind das also 150 g Mehl!“
So rechnet Oma Antje den Dreisatz. Es ist schon lange her, dass sie in der Schule war, aber das kann sie noch gut, nicht wahr?

Wie machst du es mit Butter und Zucker? Statt 160 g nimmst du … Na?
Richtig: 120 g. Hier geht der Dreisatz so:
4 Eier auf 160 g Zucker bedeutet pro Ei 40 g Zucker. Also nimmt man für 3 Eier 120 g Zucker.

„Und die Prise Salz?“, fragt Lisa.

„Ach, Prise bleibt Prise“, sagt Oma Antje und greift einmal mit den Fingern in das Salzfass.

In der 6. Klasse rechnest du diese Aufgabe dann mit Brüchen so:

Aber dann bräuchte ich dreieinhalb Eier. Nun, in der Praxis stößt jede Wissenschaft an ihre Grenzen. Aber Oma Antje hat auch dafür eine Lösung parat: „Dann nimmste halt von dem einen Ei nur das Eigelb. Schmeckt sowieso besser!“ Bei der Oma gibt es in der Küche immer eine Antwort.

Und denk daran: Der Kuchen schmeckt am besten, wenn du ganz viel Obst darin unterbringst. Guten Appetit!

Hier noch die Zutatenfür einen Hefezopf:

500 g Mehl, 250 ml Milch, 40 g Zucker, 50 Butter, 2 Eier.

Auch hier kannst du üben zu rechnen.
Rechne aus, wieviel du von den Zutaten nehmen musst, wenn du nur 30 g Zucker hast.

(Ergebnis: 375 g, 187,5 ml, 30 g, 37,5 g, 1 Ei, ein Eigelb.)

Du siehst: Die Summe der drei Seiten muss immer 12 m ergeben. Und den Flächeninhalt berechnest du, indem du die Länge mit der Breite malnimmst. Das kennst du schon.

Inga hat eine Lösung gefunden! Sie war so ungeduldig, dass sie die letzte Skizze gar nicht mehr beschriftet hat. Zähl die Kästchen und berechne den Flächeninhalt!
Übrigens fällt mir auf, dass das Rechteck, das Inga braucht, genau ein in der Hälfte durchgeschnittenes Quadrat ist. Das ist kein Zufall, wie du irgendwann lernen wirst.

Noch besser geht es übrigens mit einem Halbkreis, aber das kann Inga noch nicht ausrechnen. Sie lernt es erst in Klasse 8! Damit bekommt sie eine Fläche von knapp 23qm (!). Das ist deutlich mehr als die 18 qm, die man mit einem Rechteck erreicht.

Auch hier wieder eine kleine Aufgabe für dich zum Knobeln:

Welches Rechteck müsste Inga wählen, wenn der Zaun insgesamt 16 m lang ist? Prüfe, ob wieder ein halbiertes Quadrat herauskommt …

Ulrich Scheja